Atmung ist Lebensenergie. Das Leben beginnt mit dem ersten Atemzug und endet mit dem letzten. Dazwischen liegen nach 100 Lebensjahren etwa 788 Millionen Atemzüge und 500 Millionen Liter Luft. Unsere äußere Atmung erfolgt als Lungenatmung über Mund und Nase, die innere Atmung (Zellatmung) dient der Energiegewinnung.
Diese Energie wird im Ayurveda Prana genannt. Prana (Atemenergie) ist eine unserer drei Energiequellen – die anderen beiden sind Tejas (Lichtenergie) und Ojas (Nahrungsenergie).
Organe stehen in der westlichen Medizin diagnostisch und therapeutisch im Mittelpunkt. Nicht so im Ayurveda, der Gesundheit als Folge eines ausgewogenen Milieus, in dem alle Funktionskräfte optimal arbeiten können, versteht.
Dieses Milieu wird durch zwanzig Eigenschaften aus fünf Elementen erzeugt und ist die Grundlage aller Strukturen und Funktionen unseres Körpers. Organstörungen sind vorrangig die Folge eines pathologisch veränderten Milieus.
In diesem Beitrag möchte ich anhand der Betrachtung unserer Lunge eine Brücke zwischen der eher strukturell orientierten westlichen Medizin und der stärker funktionell ausgerichteten Ayurvedamedizin bauen.