Vata, Pitta oder Kapha – wer bin ich?
Für viele Ayurveda Interessenten ist diese Fragestellung der Ausgangspunkt für die Buchung eines Termins in einer Ayurveda Praxis. Welche Bedeutung misst der Ayurveda tatsächlich diesem Thema bei? Lässt sich die persönliche Konstitution überhaupt in einer Konsultation bestimmen?
Fakt ist:
Die individuelle Konstitution des Menschen spielt in der ayurvedischen Prävention und Therapie eine übergeordnete Rolle.
Prakriti heißt übersetzt „Natur“. Sie umfasst körperliche und geistige Anlagen des Individuums und ist weit mehr als eine einfache „Typisierung“.
Die körperliche Konstitution (Dehaprakriti) setzt sich aus anatomisch-morphologischen, physiologisch-funktionellen, pathogenetischen und somatopsychischen Merkmalen zusammen. All diese Merkmale müssen getrennt voneinander befragt und untersucht werden, um ein valides Ergebnis zu erhalten.
Die geistige Konstitution (Manasaprakriti) umfasst den Zustand der drei Geistesqualitäten Sattva, Rajas und Tamas sowie aller geistigen Funktionen der Wahrnehmung, Sinnes- und Handlungskontrolle, Analyse, Unterscheidung, Entschlossenheit und Erinnerung.
Eine Prakriti wird nicht bestimmt – sie wird erforscht!
Eine tiefgründige Analyse berücksichtigt alle vier Entwicklungsphasen der Konstitution von der Zeugung über die Schwangerschaft, Geburt und postnatalen Entwicklung bis zum heutigen Zustand.
Die Natur des Menschen zeigt sich nicht in einer Momentaufnahme, sondern vielmehr in Reaktionsmustern auf unterschiedliche Reize. Konstitutionsmerkmale prägen sich gemäß Lebensetappe unterschiedlich aus und können sich verändern.
Fazit:
Wenn Ihnen nach wenigen Minuten einer Ayurveda Beratung Ihr „Typ“ zugeordnet wird und dieser als Grundlage für Ihre Ernährung oder Lebensweise dienen soll, seien Sie wachsam und gesund kritisch. Fragen Sie nach, ob in der Auswertung tatsächlich alle Entwicklungsphasen berücksichtigt wurden.
Ich wünsche Ihnen viele Erkenntnisse auf Ihrem Weg zum Wesenskern.
Mit den besten Wünschen für Ihre Gesundheit,
Ralph Steuernagel
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