Zwischenmahlzeiten im Ayurveda

Wie viele Mahlzeiten pro Tag sind gesund? An dieser Frage reiben und unterscheiden sich viele Ernährungsexperten. Der Ayurveda hat hierzu eine glasklare Haltung.

Fakt ist:

Nahrung gilt im Ayurveda nur dann als zuträglich, wenn sie a) eine optimale Nährstoffzusammensetzung gemäß individuellem Bedarf aufweist und b) gut verdaulich ist.

Die scheinbar „gesündesten“ Lebensmittel können uns schaden, wenn sie unzureichend verdaut werden – statt nährender Essenz entsteht dann nämlich Ama (unverdaute Zwischenstufen), welches langfristig betrachtet Ausgangspunkt für die Entwicklung vieler Krankheiten ist.

In der ayurvedischen Ernährungsmedizin werden acht spezifische Faktoren unterschieden – einer von Ihnen heißt Upayogasamstha und beschreibt die allgemeinen Ernährungsrichtlinien. Gemäß diesen sollte Nahrung vorwiegend warm und ausreichend ölig sein, keine sich gegenseitig störenden Eigenschaften aufweisen, in rechter Menge, rechter Geschwindigkeit und an rechtem Ort in Konzentration verzehrt werden.

Ein wesentlicher Punkt dieses Regelwerkes ist die Empfehlung, Nahrung erst nach Verdauung der vorangehenden Mahlzeit zu sich zu nehmen. Im ältesten Ayurveda Text, der Caraka Samhita, heißt es hierzu:

„Nimmt man Nahrung zu sich, bevor die letzte Mahlzeit verdaut ist, vermischt sich diese mit dem unreifen Rasa (Nährsaft), was zu einer Erregung aller Dosha (Vata, Pitta, Kapha) führt; nach Verdauung der letzten Mahlzeit hingegen ist Agni (das Körperfeuer) stimuliert, der Appetit angeregt, die Eingänge der Körperkanäle geöffnet, das Herz funktioniert unbehindert, Wind bewegt sich nach unten, die Ausscheidungsdränge von Kot, Urin und Wind sind vorhanden und das Verdauungsprodukt der Nahrung stört keine Dhatu (Gewebe) – es fördert hingegen Langlebigkeit.“

Nun stellt sich die entscheidende Frage: Wie lange dauert es, bis die letzte Mahlzeit verdaut wurde?

Aus ayurvedischer Sicht 3-6 Stunden, abhängig von den Inhalten und der Menge der aufgenommenen Nahrung. Aus westlicher Sicht ist dies die Zeit, die zur Magenentleerung nach einer vollwertigen Mahlzeit erforderlich ist. Wobei kohlenhydratreiche und vegetarische Nahrung schneller verdaut werden als proteinreiche und fleischliche Kost.

Als ayurvedische Faustregel kann daher gelten:

Nehmen Sie drei Mahlzeiten täglich mit einem Abstand von ca. 5 Stunden zu sich.

Eine optimale Zeiteinteilung hierfür wäre 8.00 – 13.00 – 18.00 Uhr bzw. abends frühestmöglich.

Leiden Sie unter Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus oder sind sie stark untergewichtig, so kann und muss von dieser allgemeinen Regel abgewichen werden – sowohl aus ayurvedischer als auch westlicher Sicht.

Meine 20-jährige Erfahrung zeigt mir, dass durch das einfache Weglassen unnötiger Zwischenmahlzeiten viele Störungen verhindert werden können. Die wichtigsten sind: Übergewicht, Völlegefühl, Blähungen, Müdigkeit, Probleme der Stuhlentleerung, Allergien und Beschwerden im Bewegungsapparat.

Außerdem schmeckt die Mahlzeit viel besser, wenn man sich gut entleert mit allen Sinnen darauf freut. Probieren Sie es aus!

Mit den besten Wünschen für Ihre Gesundheit,

Ralph Steuernagel

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